Gedenktag der Psychiatrietoten am 2. Oktober 2013 in Köln

Gedenktag der Psychiatrie-Toten
Mittwoch, der 2. Oktober 2013
Der Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener hat den 2. Oktober im Jahr zum Gedenktag
der Psychiatrie-Toten erklärt.
Aus diesem Grund rufen wir, der Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Nordrhein-
Westfalen (LPE NRW) e.V., das Netzwerk Psychiatrie-Erfahrener Köln und Umgebung
und der Selbsthilfeverein Phönix e.V. Solingen, auf zusammen zu kommen, um der Toten
und Getöteten zu gedenken.
Wir gedenken an diesem Tag der durch oder in Folge psychiatrische(r) Behandlung
verstorbenen Menschen. Wenn die „Selbstgefährdung“ der Hauptgrund ist, sämtliche
Bürgerrechte zu verlieren und zwangsweise in die Psychiatrie gebracht zu werden, wird
die Frage erlaubt sein, warum gerade nach psychiatrischer Behandlung besonders viele
Menschen Selbstmord begehen.
Auch die um 25 Jahre verkürzte Lebenserwartung1 dauerhaft psychiatrisch Behandelter
wirft Fragen auf.
Sollte das Wohl der “psychisch Kranken” gar nicht Zweck der Psychiatrie sein?
In Bochum wird diesem Tag seit dem Jahr 2000 gedacht. Dort findet nach einem
Gottesdienst eine Demonstration mit Abschlusskundgebung statt.
Wir Psychiatrie-Erfahrenen aus Köln und Umgebung werden diesem Beispiel in diesem
Jahr zum zweiten Mal folgen.
Zum Ablauf:
Wir beginnen um 15 Uhr mit einem Gedenkgottesdienst im Gemeindehaus der ev.
Kirche Köln-Mülheim, Graf-Adolf-Str. 22.
Danach laden wir alle zu Kaffee und Kuchen in unsere Anlaufstelle Rheinland in der
Graf-Adolf-Str. 77 ein.
Im Anschluss werden wir mit denjenigen, die sich beteiligen möchten, in der
nahegelegenen Frankfurter Straße und auf dem Wiener Platz Flugblätter an die
Bevölkerung verteilen, um auf die Misere in der Psychiatrie und die Ausgrenzung in
unserer Gesellschaft hinzuweisen.
Für Gruppen von Leuten außerhalb Kölns erstattet der LPE NRW, wenn benötigt,
VRR- oder NRW-Tagestickets. Bitte dieses vorher bei Cornelius Kunst Tel.: 0212 / 53641
oder per Email: Cornelius.Kunst@gmx.de beantragen.
Es werden auch Mitfahrgelegenheiten für einzelne vermittelt.
Anreise: per Bahn bis Bahnhof Köln-Mülheim, dann 4 Fußminuten (Frankfurter Str.,
2. links Graf-Adolf-Str.)
Wir hoffen auf eine rege Teilnahme psychiatrie-erfahrener Menschen, Angehöriger und
Interessierter.
V.i.S.d.P.: Cornelius Kunst, Donaustr. 55; 42653 Solingen
1
20 bis 25 Jahre Lebensverkürzung werden sogar von der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) zu
gegeben. Siehe http://www.psychiatrie.de/fileadmin/redakteure/dgsp/Flyer__Infoblatt__KuFo-
Programme_u._Broschueren_als_PDF/Broschuere_Neuroleptika.pdf dort Seite 11.

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